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Lohnvorbereitung

  • OFFIZ Content Team
  • 19. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
Person hält Geldscheine in der Hand

Inhaltsverzeichnis


1. Was bedeutet Lohnvorbereitung?

Unter Lohnvorbereitung versteht man alle organisatorischen und fachlichen Schritte, die vor der eigentlichen Lohn- bzw. Gehaltsabrechnung notwendig sind. Während die Lohnabrechnung meist in einem Lohnprogramm, durch eine interne Payroll-Abteilung oder einen Steuerberater erfolgt, stellt die Lohnvorbereitung sicher, dass alle dafür benötigten Daten vollständig, korrekt und fristgerecht vorliegen.

Typische Bereiche, die von der Lohnvorbereitung betroffen sind:


  • Personalstammdaten (z. B. Adresse, Steuerklasse, Sozialversicherungsdaten)

  • Vertragsdaten (z. B. Arbeitszeitmodell, Stundenlohn, Gehalt, Zulagen)

  • Laufende Veränderungen (z. B. Überstunden, Boni, Prämien)

  • Abwesenheiten (z. B. Urlaub, Krankheit, Mutterschutz)


Im Rahmen eines Unternehmenslexikons beschreibt der Begriff Lohnvorbereitung somit den gesamten Prozess der Datensammlung, -prüfung und -aufbereitung für die Entgeltabrechnung.


2. Zentrale Aufgaben der Lohnvorbereitung

Die Lohnvorbereitung umfasst mehrere Aufgabenbereiche, die – je nach Unternehmensgröße – von der Personalabteilung, der Buchhaltung oder einer verantwortlichen Fachkraft übernommen werden.


Typische Aufgaben in der Lohnvorbereitung:

  1. Pflege der Personalstammdaten

    • Neue Mitarbeitende anlegen

    • Änderungen bei Adresse, Steuerklasse, Familienstand übernehmen

    • Sozialversicherungsnummern, Krankenkassen, Bankverbindungen verwalten


  2. Erfassung von Arbeitszeiten und Zuschlägen

    • Stundenlisten, Zeiterfassungssysteme oder Schichtpläne auswerten

    • Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschläge vorbereiten

    • Überstunden dokumentieren und bewerten


  3. Berücksichtigung von Abwesenheiten

    • Urlaubstage und -kontingente prüfen

    • Krankmeldungen und Lohnfortzahlung (Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall) erfassen

    • Elternzeit, Mutterschutz oder Pflegezeit dokumentieren#


  4. Einmalzahlungen und Sondervergütungen

    • Boni, Prämien, Tantiemen

    • Urlaubs- und Weihnachtsgeld

    • Vermögenswirksame Leistungen (VWL)


  5. Kommunikation mit Steuerberater oder Lohnbüro

    • Bereitstellung aller Daten in strukturierter Form

    • Klärung von Rückfragen zu Mitarbeitenden oder Sonderfällen

    • Einhaltung von Abgabefristen (z. B. Monatsende)


Diese Aufgaben zeigen: Lohnvorbereitung ist die Grundlage dafür, dass die eigentliche Lohnabrechnung korrekt, nachvollziehbar und rechtskonform durchgeführt werden kann.


Schreibtisch mit Taschenrechner und Geldscheinen

3. Ablauf: So läuft eine korrekte Lohnvorbereitung ab

Der genaue Ablauf der Lohnvorbereitung kann je nach System und Organisation variieren. Im Kern folgt er jedoch meist einem ähnlichen Muster.


Schritt 1: Datensammlung

Alle relevanten Informationen werden aus verschiedenen Quellen zusammengeführt:

  • Zeiterfassungssysteme

  • Urlaubs- und Abwesenheitstools

  • Personalakten und Verträge

  • Kommunikation mit Führungskräften (z. B. zu Boni oder Zulagen)


Schritt 2: Datenprüfung

Die gesammelten Daten werden auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft:

  • Stimmen Arbeitszeiten mit den Schichtplänen überein?

  • Sind Krankmeldungen und Urlaubstage korrekt dokumentiert?

  • Wurden Vertragsänderungen (z. B. Gehaltserhöhung) berücksichtigt?


Schritt 3: Aufbereitung für die Lohnabrechnung

Nun werden die Daten in eine Form gebracht, die das Lohnprogramm oder der Steuerberater verarbeiten kann:

  • Export aus Zeiterfassungssystemen

  • Erstellen von Übersichten (z. B. Excel-Listen)

  • Zuordnung von Lohnarten (z. B. Grundlohn, Zuschlag, Einmalzahlung)


Schritt 4: Übergabe an Lohnabrechnung

Die vorbereiteten Daten werden an die verantwortliche Stelle übergeben:

  • Interne Lohnbuchhaltung oder Payroll-Abteilung

  • Externes Lohnbüro oder Steuerberater


Schritt 5: Kontrolle und Rückfragen

Nach der Abrechnung werden die Ergebnisse stichprobenartig geprüft:

  • Stimmen Brutto- und Nettobeträge?

  • Sind alle Mitarbeitenden abgerechnet worden?

  • Wurden neue Mitarbeitende bzw. Austritte korrekt berücksichtigt?


Dieser strukturierte Ablauf zeigt, wie eng Lohnvorbereitung und Lohnabrechnung miteinander verzahnt sind.


4. Typische Fehler in der Lohnvorbereitung

Fehler in der Lohnvorbereitung können direkte finanzielle Auswirkungen haben – sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden. Zudem können sie rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.


Häufige Fehlerquellen:

  • Unvollständige oder veraltete Stammdaten

    • Beispiel: falsche Steuerklasse, fehlende Krankenkassenänderung, alte Bankverbindung.


  • Fehlerhafte Zeiterfassung

    • Nicht erfasste Überstunden

    • Falsche Zuordnung von Zuschlägen

    • Ungenaue Pausenregelungen


  • Verspätete Meldungen

    • Neue Mitarbeitende werden zu spät gemeldet

    • Vertragsänderungen (z. B. Stundenumfang) werden erst im Nachhinein berücksichtigt


  • Fehlende Dokumentation von Abwesenheiten

    • Krankmeldungen werden nicht rechtzeitig eingereicht

    • Urlaub wird nicht korrekt im System erfasst


  • Mangelnde Kommunikation

    • Führungskräfte melden Boni oder Prämien zu spät

    • Schnittstellen zwischen Personalabteilung, Buchhaltung und externem Lohnbüro sind unklar


Eine professionelle Lohnvorbereitung zielt daher immer darauf ab, diese Fehlerquellen systematisch zu minimieren.


5. Praxis-Tipps für eine effiziente Lohnvorbereitung

Damit die Lohnvorbereitung reibungslos läuft und die Lohnabrechnung pünktlich erstellt werden kann, helfen einige bewährte Praxis-Tipps.


1. Klare Prozesse und Zuständigkeiten definieren

  • Wer ist für Stammdaten zuständig?

  • Wer prüft Zeiten und Abwesenheiten?

  • Wer kommuniziert mit dem Steuerberater oder Lohnbüro?


2. Digitale Systeme nutzen

  • Einführung einer zuverlässigen elektronischen Zeiterfassung

  • Nutzung von HR-Software zur Verwaltung von Personalakten und Abwesenheiten

  • Standardisierte Schnittstellen zur Lohnsoftware, um manuelle Eingaben zu reduzieren


3. Regelmäßige Datenpflege

  • Stammdaten laufend aktualisieren, statt alles kurz vor der Abrechnung zu ändern

  • Änderungen (z. B. Gehaltserhöhungen) sofort einpflegen und schriftlich dokumentieren


4. Checklisten für die Lohnvorbereitung verwenden

Eine kurze Checkliste kann helfen, nichts zu vergessen, z. B.:

  •  Alle neuen Mitarbeitenden angelegt

  •  Austritte und Vertragsenden erfasst

  •  Arbeitszeiten und Überstunden geprüft

  •  Urlaube und Krankheiten eingetragen

  •  Einmalzahlungen (Boni, Prämien etc.) erfasst

  •  Daten an Lohnbüro / Steuerberater übermittelt


5. Schulungen und regelmäßige Updates

  • Mitarbeitende in Personalabteilung und Buchhaltung regelmäßig schulen

  • Änderungen im Steuer- und Sozialversicherungsrecht beobachten

  • Prozesse an neue gesetzliche Vorgaben anpassen


Fazit

Lohnvorbereitung ist mehr als nur „Vorarbeit“ zur Lohnabrechnung – sie ist ein zentraler Baustein für korrekte Entgeltabrechnungen, zufriedene Mitarbeitende und rechtliche Sicherheit. Unternehmen, die ihre Lohnvorbereitung strukturiert, digital und gut organisiert gestalten, reduzieren Fehler, sparen Zeit und sorgen für einen reibungslosen Payroll-Prozess.

 
 
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